Das Unikatbuch enthält eine buchbezogene „Rückwärtsbotschaft“
in das Jahr 1913.
Ich höre „Child“ von Marla Glen. Text und Rhythmus
passen gut zu diesem Buch, aber natürlich stehen Maurice Ravel
und Claude Debussy in erster Reihe.
Beide haben 1913, vor den Weltkriegen (!), Musik, genau zu diesem
Gedicht (Placet futile) geschrieben.
Diese Musik geht nicht nur bis an die äußersten Grenze
der Tonalität, sondern sie löst die musikalische Syntax
vollkommen auf und zeichnet mit angedeuteten melodisch-rhythmischen
Figuren den Gang der Texte nach, die eben, wie schon Mallarme sagte,
nur durch „eine Reihe von Enträtselungen“ zu analysieren
sind.
Abgesehen vom musikalischen Kontext wird der Text auch graphisch aufgelöst
und erzeugt eigene (Schrift-)Bilder, die sich einer einfachen Lesbarkeit
scheu entziehen. Jedoch ist in diesem Buch kein Buchstabe zu viel
oder zu wenig!
Charles Baudelaire sagte über Prosagedichte:
„Wen gibt es unter uns,
der nicht, in seinen ehrgeizigen Stunden,
von dem Wunder einer poetischen Prosa geträumt hat,
die musikalisch wäre ohne Rhythmus und ohne Reim,
biegsam und eigenwillig genug,
um sich den lyrischen Regungen der Seele,
den Wellenbewegungen der Träumerei,
den Erschütterungen des Bewusstseins anzupassen?
Es ist hauptsächlich das Leben in den Riesenstädten,
das Durcheinander ihrer zahllosen Beziehungen,
das dieses quälende Ideal entstehen lässt.“
Gerhard Multerer
2017